MIT DER FÄHRE NACH OSLO: EIN BESUCH IN SKANDINAVIENS SCHÖNSTER METROPOLE
- Michael Wrobel
- 9. August 2023
Wer einen Tapetenwechsel braucht und dabei noch einiges erleben will, dem empfehlen wir einen Städtetrip nach Oslo – mit der Anreise auf dem Seeweg. Die Reederei Color Line steuert mit den zwei Schwesternschiffen „Color Fantasy“ und „Color Magic“ die norwegische Hauptstadt an. Während der Überfahrt lassen sich zwei zwei unvergessliche Tage und Nächte zwischen Kiel und Oslo auf der Ostsee erleben.
Dicht gedrängelt stehen die Menschen an der Reling auf dem unteren Aussichtsdeck der „Color Magic“. Jeder will den besten Platz ergattern, um zu sehen, wie sich das große Schiff für das Auslaufen bereit macht. Einige Menschen stehen an Land und winken den anderen an Bord zu. Unten lösen Matrosen die schweren Befestigungstaue – die Fähre ist endlich frei. Wasser wirbelt unter dem Rumpf auf, das Schiff setzt sich langsam in Bewegung und schiebt sich Meter für Meter langsam vom Norwegenkai im Kieler Hafen weg. Endlich geht es los – den Reisenden stehen zwei aufregende Tage auf der Ostsee bevor.
Rund 800 Kilometer liegen zwischen Kiel und dem Zielort Oslo. Knapp 20 Stunden ist das rund 2600 Passagiere fassende Schiff mit seinen 1016 Kabinen nun unterwegs. Doch Langeweile wird während dieser Zeit nicht aufkommen. Dafür gibt es auf den 15 Decks an Bord viel zu viel zu erleben. Wer den Kurztrip beispielsweise für Sport und Wellness nutzen möchte, findet an Bord ein großes Schwimmbad und einen gut ausgestatteten Spa-Bereich mit Dampfbad und Sauna mit Meerblick, sowie Massagestühle und Whirlpools. Wasserratten sind im Aqualand in ihrem Element – mit Gegenstromanlage, Wasserrutsche, Whirlpool, Baby-Pool, Erlebnisrutsche, Fontänen und warmen Regengüssen. Golf-Fans können ein paar Schläge im Golf-Simualator üben.
Viel Programm an Bord
Gerade Familien profitieren von den vielen Unterhaltungsangeboten an Bord für Kinder in jedem Alter. Für die kleinen Passagiere steht ein Indoor-Spielbereich mit vielen Spielgeräten und reichlich Platz zum Toben zur Verfügung. Jugendliche haben die Möglichkeit, in einer Disco nur für Teens mit alkoholfreien Getränken zu feiern und zu tanzen.
Passagiere können zwischen einer Einzel- oder Doppelkabine in Innen- oder Außenbordlage auswählen. Besonders luxuriös nächtigt es sich in den Fünf-Sterne-Owner’s-Suites auf den Decks 10 und 11. Und hier lässt sich eine faszinierende Aussicht über den Bug hinaus aufs Meer genießen – ganz so wie der Kapitän. Einen seitlichen Blick aufs Meer bieten auch die Vier- und Drei-Sterne-Außenkabinen mit jeweils 14 beziehungsweise 10,5 Quadratmetern. Zwar gibt es zudem noch Innenkabinen, die preiswerter sind, doch wer sich schon mal für die Ostsee-Fährfahrt entschieden hat, sollte das besondere Gefühl, das sich am frühen Morgen bietet, nicht verpassen: Denn der Blick durch das Fenster auf die verschlafenen, norwegischen Fjorde, an denen die Fähre früh morgens langsam vorbei gleitet, ist einfach wunderschön.
Der Trip kann entweder mit Halbpension gebucht werden. Oder man entscheidet sich für eines der zahlreichen Restaurants an Bord und bezahlt seine Rechnung vor Ort. Unser Tipp: Color Line bietet spezielle Angebote an, bei denen Frühstücks- und Abendbuffet bereits inklusive sind. Insbesondere das Abendessen ist sehr zu empfehlen, bei dem sich Reisende unter anderem am reichhaltigen Fisch-Angebot bedienen können. Die skandinavische Küche ist weltberühmt für ihre einzigartigen Spezialitäten, die aus hochklassigen Zutaten zubereitet werden. Wer etwa auf fangfrischen Fisch und edle Meeresfrüchte steht, wird an Bord voll auf seine Kosten kommen. Denn auf den Norwegen-Fähren kann sich jeder überzeugen, dass der exzellente Ruf der norwegischen Küche tatsächlich berechtigt ist.
Nach dem Essen lohnt sich der Besuch des Theaters. Sänger und Tänzer entfachen dort ein wahres Feuerwerk auf der Livebühne. Die Show dauert 45 Minuten.
Nach einer Nacht auf der Ostsee erreicht das Fährschiff schließlich die norwegische Hauptstadt Oslo. Die Passagiere können entweder an einer organisierten Stadtrundfahrt teilnehmen oder Oslo ganz auf eigene Faust erkunden.
Auf den Spuren von Alfred Nobel
Die norwegische Metropole zählt zu den schönsten Städten in Skandinavien und bietet viele interessante Sehenswürdigkeiten und ausgezeichnete Einkaufsgelegenheiten. Ein Besuch lohnt sich im Rathaus von Oslo, dem wohl weltweit bekanntesten Bauwerk der norwegischen Hauptstadt. Denn hier findet jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, die Verleihung des Friedensnobelpreises statt. In der Reisesaison werden täglich Führungen durch das Rathaus von Oslo angeboten.
Ebenfalls bequem zu Fuß zu erreichen ist das königliche Schloss zu Oslo, das am Ende der Karl Johans Gate, der zentralen Einkaufsstraße von Oslo, liegt. Das königliche Schloss Oslo ist von einem 22 Hektar großen Park umgeben und erinnert durch seinen dreigeschossigen Hauptflügel mit der markanten Säulenfront an den berühmten Buckingham Palast in London. Eine Besichtigung des Palastes sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Regelmäßige Führungen in englischer Sprache werden täglich angeboten. Die Dauer der Führungen beträgt etwa 55 Minuten.
Tolle Museen laden in Oslo zum Besuch ein
Zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten Oslos zählen zweifelsohne die vielen Museen der Stadt. Wer einen Oslo Pass gebucht hat, kann alle Museen sogar kostenfrei besuchen. Zu den bekanntesten Einrichtungen zählt die Nationalgalerie ,it ihren wechselnden Ausstellungen sowie ihrer Basisausstellung, die die größte Kunstsammlung norwegischer, skandinavischer und internationaler Kunst vom frühen 19. Jahrhundert bis heute. Zu sehen ist unter anderem Edvard Munchs berühmter „Der Schrei“. Das Norwegische Freilichtmuseum zeigt dagegen die norwegische Lebensweise. 155 traditionsreiche Gebäude aus ganz Norwegen gibt es hier zu bestaunen. Und im Wikingerschiffsmuseum in Oslo sind die am besten bewahrten Wikingerschiffe der Welt ausgestellt. Sie stammen aus dem 9. Jahrhundert.
Wer Oslos bunte und traditionelle Wohnhäuser, Straßenkunst, Boutiquen sowie Vintage-Geschäfte und Szenepubs erleben will, sollte einen Abstecher ins Szeneviertel Grünerløkka machen. Der Ortsteil wird auch als der „Prenzlberg von Oslo“ bezeichnet – denn hier trifft man viele Künstler und Studenten.
Vom Opernhaus das Treiben am Hafen beobachten
Bevor es wieder zurück aufs Schiff geht, lohnt sich noch ein Abstecher zum Opernhaus Oslo, das 2008 direkt am Wasser eröffnet wurde und das sich mit seiner futuristischen Marmor-Fassade elegant an die Landschaft anpasst. Highlight ist das schräge Dach des Gebäudes, auf das man klettern kann. Von oben lässt sich hervorragend das Treiben am Hafen beobachten oder auch ein Picknick veranstalten.
Nach vier Stunden Aufenthalt in Oslo nimmt die Color Magic wieder Kurs zurück nach Oslo.