Die Kanareninsel Lanzarote verbindet auf eindrucksvolle Art Natur und Kunst und ist das ideale Reiseziel für Wanderer, Entdecker und auch Gourmets.

Es war der international bekannteste Künstler Lanzarotes, César Manrique, der den Grundstein für die Idee legte, dass Natur und Kultur mit der natürlichen Umgebung verschmelzen sollten. Alle, die Lanzarote besuchen, werden sich schnell der Wahrheit bewusst, dass Natur Kunst und Kunst Natur ist. Stolz sprechen die Insulaner in diesem Zusammenhang vom Lanzarote-Effekt – und den spürt man beim Besuch der Kanareninsel sofort!

Lanzarote: Schönheit der Naturgewalten

Lanzarote ist für Menschen ein Magnet, die sich von der Schönheit der Naturgewalten und ihrer Auswirkungen faszinieren lassen mögen, die den prägenden Einflüssen des Künstlers und Architekten Manriques erlegen sind und das inselweite Biosphärenreservat in seiner Einzigartigkeit genießen wollen. Kaum ein Punkt auf den 846 Quadratkilometern, der nicht auf den vulkanischen Ursprung von Lanzarote hinweist. Der Nationalpark Timanfaya spiegelt das wechselnde Tageslicht durch die Vielseitigkeit der erkalteten Lava und seiner unterschiedlichen Formationen faszinierend wider.

Teuflisch heiß: der Timanfaya-Nationalpark (Foto: Adobe Stock / Brad Pict)

Auf manche Flächen sollte sich niemand ohne Schuhwerk wagen, weil der Untergrund ziemlich heiß sein kann. Wenn die Ranger des Reservats die obere Erdschicht mit einer Schaufel abtragen und das trockene Gestrüpp der kargen Vegetation sich in einem Erdloch durch die Hitze entzündet, sorgt das für die Zuschauer in aller Regel für einen Effekt des Erstaunens. Spätestens beim Einfüllen eines Eimer Wassers in ein in die Tiefe führenden Rohres schauen die begeisterten Zuschauer, wie das schnell erhitzte Nass als Geysir mit einem lauten Verpuffungslärm in die Lüfte steigt.

Die erkaltete Lava der zu 42 Prozent naturgeschützten Insel hat den 1992 tödlich verunglückten Künstler Cesar Manrique zu viel beachteten Leistungen inspiriert. Die Jameos del Aqua ist eine Anlage, die Manrique aus einem unterirdischen Lavatunnel formte und durch ihre Lichtspiele und einzigartige Akustik in einen natürlichen Saal für Konzerte formte. Weiterhin schuf Manrique, der neben seiner Architektur durch Gemälde und Bildhauerei auf der ganzen Welt bekannt wurde, auf Lanzarote einen Kakteengarten mit über 1.400 verschiedenen Kakteenarten. Der Jardin de Cactus ist in einem offenen Steinbruch in der Art eines Amphitheaters gestaltet.

Für das Jameos del Aqua hat der Architekt Cesar Manrique einen erkalteten Lavastrom genutzt. In der bizarren Anlage finden Konzerte statt. (Foto: Kurt Sohnemann)

Da Lanzarote mit einem Niederschlagsmaß von nicht einmal fünf Prozent der Regenmenge Deutschlands auskommen muss, ist die Vegetation dort relativ bescheiden. Die fruchtbarsten Zonen werden mit Zwiebeln und Kartoffeln bepflanzt. Viel Mühe geben sich die wenigen Winzer, um die etwa 700.000 Liter Wein pro Jahr auf der Insel zu gewinnen. Aufwändig, teilweise mit Hilfe von Kamelen als Arbeitstiere lässt sich ein durchaus trinkbarer Weißwein gewinnen, während der Rotwein deutlich hinter der Qualität der Festlandsweine zurück bleibt. In der Umgebung von La Geria finden
Interessierte verschiedene Bodegas, in denen Weine aus der Region verkostet und die besondere Vulkanlandschaft der Weinberge genossen werden können.

Da auf Lanzarote überwiegend Fisch in unterschiedlichen Varianten – wie den Gerichten Sancocho und Fischbrühe – gegessen wird, ist die Erzeugung von Weißwein nicht die schlechteste Lösung. Beeinflusst wurden die Kanarischen Inseln in der Vergangenheit von zahlreichen Kulturen, die auch in der landestypischen Küche ihre Spuren hinterlassen haben. Einen Teil ihrer kulinarischen Bräuche haben die Bewohner Lanzarotes von den Ureinwohnern der Insel, den Guanches, geerbt. Darüber hinaus finden sich gastronomische Einflüsse Spaniens und Südamerikas in den eher schlichten und einfachen Inselgerichten wieder.

Lanzarotes Küche: Frischer Fisch, gutes Fleisch und Gemüse

Neben frischem Fisch kommt gutes Fleisch und Gemüse – alles stets mit einer guten Portion Extra Virgen-Olivenöl und gerne als Eintopf serviert – auf den Tisch. Und auch Käse gehört zur guten Küche einfach dazu. Beim Fleisch wird am häufigsten Schwein, Huhn, Kaninchen und Ziege gegessen. Was Backwaren betrifft, sind Erdnussbrote und die Brotringe, roscos de alma, sehr typisch. Die Leibspeise auf Lanzarote sind aber zweifelsohne die papas arrugadas, die Salz-Schrumpelkartoffeln, die mit mojos (Dips) serviert werden.

Landwirtschaft und Industrie spielen dennoch nur eine unbedeutende Rolle im Gefüge der Inselwirtschaft. Der Tourismus mit seinen 72.000 Betten ist die dominierende Einnahmequelle der Einwohner dieser ältesten kanarischen Insel. Da hier nahezu kein Partytourismus stattfindet, sollte einem Besuch nichts mehr entgegenstehen, wobei die Angebote der aktuell geöffneten Hotels ausgesprochen fair und sogar günstig gestaltet sind.

Weitere Informationen unter: www.turismolanzarote.com/de