Einst galt: Zu rotem Fleisch und Braten bitte Rotwein, zu Geflügel und Fisch gibt es Weißwein. Gilt das auch noch heute? Welcher Wein passt also zu welchem Essen?

Leuchtende Farben, intensive Düfte, voller Geschmack: Weinliebhaber kommen bei edlen Tropfen wahrlich ins Schwärmen. Wer sich beim Thema Wein aber nicht so gut auskennt, den treibt es bei der Auswahl des richtigen Rebensafts zum Essen mitunter die Schweißtropfen auf die Stirn. Dabei gelten die einstigen starren Regeln schon lange nicht mehr, sagen auch die HIT-Weinexperten.

Vertraue Deinem Geschmack – auch bei der Weinauswahl!

Welcher Wein passt also zu welchem Essen? Heute geht es beim Weingenuss vor allem darum, eine Harmonie zwischen Essen und Wein zu schaffen. Die oberste Regel lautet: Vertraue Deinem Geschmack! Der Wein soll beim Essen den Genuss unterstreichen. Die Frage, ob eine gewählte Kombination richtig oder falsch ist, spielt keine Rolle mehr.

Einst galt: Zu rotem Fleisch und Braten bitte Rotwein, zu Geflügel und Fisch sollte Weißwein gereicht werden. Wer sich bei der Wahl des Weins zum Essen auf keinen Fall blamieren will, ist mit dieser Regel auch meist auf der sicheren Seite. Doch moderne Winzer fordern heute Mut zum Durchbrechen dieser Vorgabe – denn: Neue Kombinationen können ein ganz neues Geschmackserlebnis bringen.

Die HIT-Weinexperten empfehlen jedoch, bei der Wahl des Weins auf die richtige Jahreszeit zu achten. So passen beispielsweise schwere, tanninreiche Rotweine eher zum Winter, ein fruchtig-leichter Wein schmeckt meist besser im Sommer. Doch auch hier gilt: Es darf auch mal andersherum sein.

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Vorsicht bei Süße und Säure!

Bei Säure und Süße gibt es zwei relativ einfach Grundsätze: Die Säure von Gericht und Wein multipliziert sich, die Süße zwischen Essen und Wein hebt sich auf: Eine Salatvorspeise mit einer säurebetonten Sauce, zu der ein Wein mit relativ viel Säure gereicht wird, hinterlässt daher einen übersteigert sauren Eindruck. Eine süße Nachspeise hingegen braucht schon eine Beerenauslese oder einen Eiswein. Halbtrockene Weine wirken zum Dessert dagegen eher zu trocken.

Wer den Eindruck der Süße oder von Gewürzen in einem Gericht verstärken will, sollte übrigens zu einem alkoholreichen Wein greifen. Und wer gerne scharfe Gerichte isst, sollte bei der Auswahl des Weines vorsichtig sein: Das feine Bukett eines Gutedels beispielsweise würde mit scharfem Essen zerstört. Bei einem solchen Mahl ist laut Winzern und den HIT-Weinexperten ein kräftiger Riesling die beste Wahl. Stark fetthaltige Speisen verlangen nach gerbstoff-, säure und alkoholreichen Weinen.

Auch beim Kochen einen guten Wein nutzen!

Ein weit verbreiteter Fehler ist, für die Sauce, zum Marinieren oder zum Schmoren einen minderwertigen Wein zu nehmen. Doch Vorsicht! Gewürze oder andere Aromen können dies nicht auffangen. Wer seine Gäste mit einem guten Essen verwöhnen will, sollte auch nicht zu Weinresten greifen und diese auf diesem Weg in der Sauce aufbrauchen. Die Fehlaromen eines offenen Weins lassen auch das Gericht oft fad schmecken. Generell gilt: Die Qualität, die später auf den Tisch kommt, sollte auch zum Kochen verwendet werden. Ein guter Wein wird jedem Koch später eine hervorragende Sauce bescheren, ein billiger Kochwein unter Umständen dagegen eine eindimensionale Einheitssauce.