Ein herrlicher Duft von Lebkuchen, Zimtsternen und Glühwein, der einem jetzt wieder vielerorts in die Nase zieht, zeigt: Der Winter ist da! Was die Leckereien so verführerisch macht, sind vor allem die darin enthaltenden Gewürze. Und das Beste: Sie schmecken nicht nur ganz besonders, sondern sind nachweislich auch gesund.

Anis: Viele schwören auf das lakritz-süße Aroma, das Anis Plätzchen und Lebkuchen verleiht. Was aber sicher nur wenige wissen: Das Öl der Anisfrüchte wirkt auch krampflösend bei Blähungen und Verstopfung sowie schleimlösend bei Infektionen der oberen Atemwege. Wer entsprechende Leiden hat, sollte aber nicht zu Lebkuchen greifen, sondern einen halben Teelöffel getrocknete, zerstoßene Anisfrüchte mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen und als Tee genießen – und das am besten mehrmals am Tag.

Ingwer: Insbesondere die indische Ayurveda-Lehre setzt auf Ingwer als Gewürz- und Heilmittel. Doch auch hierzulande wird das Gewürz immer beliebter. Kein Wunder: Im Wurzelstock steckt eine geballte Ladung an Bitterstoffen und ätherischen Ölen, die vorbeugend und lindernd bei Erkältungen wirken und die Verdauung unterstützen. Viele schwören zudem auf Ingwer als Mittel bei Übelkeit. Am besten wirkt frischer, in Scheiben geschnittener Ingwer, der mit heißem Wasser aufgegossen wird. Oder Du knabberst ein paar Stücke kandierten Ingwer.

Koriander: Ob indische und arabische Gewürzmischungen oder auch die scharfe Salsa der Mexikaner – ohne die zitronige, fein nussige Note der Koriandersamen würden sie nur halb so gut schmecken. Bei uns verfeinert Koriander unter anderem Lebkuchen, Spekulatius oder Aachener Printen. Egal, was Dir am besten schmeckt: Die ätherischen Öle helfen bei Reizhusten und Migräne. In der Naturheilkunde wirken Koriandersamen zudem beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt und die Nerven.

Muskatnuss: Von wegen Nuss: In Wirklichkeit handelt es sich um den Samenkern des aus Indonesien stammenden Muskatbaums. Die Muskatnuss würzt schon in kleinen Mengen sehr intensiv und wirkt dabei entkrampfend und beruhigend auf den Magen. Zudem ist das Gewürz entzündungshemmend beispielsweise bei Rheuma und Gicht, stimmungsaufhellend und appetitanregend. Ganz wichtig: Würze mit Muskatnuss eher sparsam. Denn die enthaltene Myristinsäure besitzt in hoher Dosis eine narkotische Wirkung.

Safran: Schon eine kleine Prise Safran macht Reis zur Delikatesse. Dafür sorgt zum einen sein einzigartiges Aroma, zum anderen die intensive Farbe der kostbaren Fäden der ursprünglich aus dem vorderen Orient stammenden Krokusart. Seine Bitterstoffe regen zudem die Eiweißverdauung und den Appetit an. Safran kann zudem bei klassischen Menstruationsbeschwerden, bei leichter Herzschwäche und Schlafstörung helfen. Einfach eine Messerspitze geriebenen Safran in eine Tasse Milch geben, zwei Minuten kochen und noch warm genießen.

Vanille: Liebst Du auch warme Vanille-Soße? Doch die aus der Schote einer aus Mittelamerika stammenden Orchideenart gewonnene echte Vanille (erkennbar an den schwarzen Pünktchen) kann mehr, als nur lecker sein: Sie wirkt aufheiternd, löst Verspannungen und hilft in Stress-Situationen, die nötige Ruhe zu bewahren. Und: Vanille stärkt die Liebeskraft. Grund: Das Vanillin ist chemisch verwandt mit den Sexuallockstoffen des Menschen. Außerdem wirkt Vanille appetitzügelnd. Bei Heißhunger eine Tüte Vanillezucker anpieksen und daran schnuppern.

Zimt: Zimt ist das Wintergewürz schlechthin! Die ätherischen Öle wirken antibakteriell, pilzhemmend, krampflösend, entzündungshemmend und können den Blutzucker-Spiegel senken. Verwende in jedem Fall den hochwertigen und feiner schmeckenden Ceylon-Zimt und vermeide den billigeren Cassia Zimt, auch chinesischer Zimt genannt. Er besitzt meist in deutlich größerer Menge das als gesundheitsschädlich geltende Cumarin. Bei Blähungen, Völlegefühl oder Bauchkrämpfen einfach einen Teelöffel Zimtstange zerkleinern, mit heißem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen, abseihen und nach den Mahlzeiten trinken.